Hurra, die erste Tour im Jahr 2018 steht an! Eine Rundreise durch Deutschland, Verwandte und Freunde treffen und frei sein 🙂
Nach 300 KM hab ich den ersten Stop gemacht und übernachtet. Am nächsten Tag dann wurde ich auf Feuchtigkeit im Fußraum des Fahrerhauses aufmerksam. Schnell war klar dass das Wasser aus der Heizung tropfte und nicht einfach nur Wasser, sondern Kühlwasser war.
Zum Glück war mein Stellplatznachbar ein erfahrener KFZ Kenner aus Hamburg. „Das kommt bestimmt vom Wärmetauscher der Heizung“ meinte er. Da gibt es spontan nur zwei Möglichkeiten: Weiterfahren und hoffen dass nicht zu viel Kühlwasser verloren geht oder den Wärmetauscher abklemmen sodass dieser einfach nicht mehr mit Wasser versorgt wird.
Das Kühlwasser hab ich erstmal wieder aufgefüllt, ein halber Liter war verloren gegangen. Die Warnlampe die bei zu wenig Kühlwasser leuchtet hatte noch gar nicht ausgelöst. Kühlflüssigkeit und Wasser hatte ich zum Glück dabei. Bei einem 16 Jahren alten Wohnmobil sollte man einige Ersatzteile und Flüssigkeiten dabei haben 🙂
Ich entschied mich den Wärmetauscher abzuklemmen. Entweder man löst die beiden Schellen vom Zu- und Ablauf und verbindet diese mit einem kleinem Stück Rohr (aus dem Baumarkt, Heizungs- oder Wasserrohr) oder man drückt den Schlauch auf der Zulaufseite einfach ab. Zum Glück ist der Schlauch recht weich, sodass mir dieses Vorhaben am einfachsten umzusetzen schien. Die Heizung im Fahrerhaus funktioniert dann natürlich nicht mehr.
Bei einer nahe gelegenen Pneumatikfirma fuhr ich vor und erhielt spontan Unterstützung von den Mitarbeitern. Erstmal wurde geklärt wo Zu- und Ablauf sind und dann wurde dieser testweise mit einer Gripzange abgeklemmt, besser gesagt gequetscht, sodass der Wasserdurchlauf blockiert wurde. Dann hab ich den Motor auf normale Betriebswärme gebracht und bin noch ein paar Kilometer gefahren. Die Motortemperatur sank wieder, sodass davon ausgegangen werden konnte dass die Motorkühlung nicht beeinträchtigt wurde.
Ein Anruf bei einem Fiat-Professional-Partner im Münchner Westen gab mir dann Sicherheit. Die Werkstatt bestätigte nach meiner Schilderung dass das kein Problem ist, der Motor wird keinen Schaden nehmen. Der Wärmetauscher der Heizung läuft einfach über einen Sekundärkreislauf, bzw. einem Bypass.
Schnell zum nächsten Baumarkt und eine eigene Gripzange gekauft und aufgesetzt, mit ein paar Kabelbindern nochmals gesichert, falls diese beim Fahren abfallen sollte, was sie aber auch nach weiteren 300 KM Fahrstrecke nicht gemacht hat. Sitz bombenfest die Zange. Das ist auch der wesentliche Vorteil einer Gripzange, sie rastet ein und bleibt einfach fest bis sie manuell wieder gelöst wird.
Nun mach ich noch weitere 1500 KM durch Deutschland und werde dann beim nächsten Werkstatttermin den Wärmetauscher ersetzen lassen. Zum Glück ist es just in diesem Monat warm geworden, sodass ich die Heizung vorne sowieso nicht brauche 🙂